Dienstag, 10. Oktober 2006

Nichtrauchen jetzt!

Die Stimmung will so gar nicht zum spätsommerlichen bzw. frühherbstlichen fast schon Indian-Summer-Wetter passen.

Meine Oma ist heute morgen zur Strahlentherapie wegen ihrer Lungenkrebserkrankung in meine Stadt verlegt worden. Jetzt ist sie zwar weit weg von ihrem Zuhause, aber meine Eltern haben jetzt nicht mehr eine ganz so weite Anreise, um sie zu besuchen; von mir ganz zu schweigen.

Nachdem die letzten Wochen noch so hoffnungsvoll waren, sieht es jetzt schon nicht mehr so gut aus. Sie hat starke Rückenschmerzen, weil der Tumor mittlerweile auch die Wirbelsäule befallen hat. Auch die Schmerzmittel helfen nicht mehr. Sie hat kein gutes Gefühl und will lieber schnell sterben als auf einem langen Krankenlager dahinzusiechen. Es ist schon erschütternd und traurig, was der Krebs aus einem Menschen machen kann.

Klar, Rauchen führt zu Lungenkrebs, das lernt man früh genug. Aber zu sehen, was das wirklich bedeutet, wenn jemand Lungenkrebs hat, das ist etwas ganz anderes. Wenn ich das so sehe, kann ich überhaupt nicht verstehen, wie man überhaupt rauchen kann. Ich selbst habe nie geraucht und nicht einmal mit dem Gedanken gespielt, es überhaupt auszuprobieren. Ich muß nur aufpassen, durch diese Erfahrung nicht zum militanten Nichtraucher zu werden.

Ich vermute, daß Neugier, Gruppenzwang und Sorglosigkeit dazu führen, das Rauchen auszuprobieren und wenn das Nervengift Nikotin einen dann in die Abhängigkeit getrieben hat, ist es wohl nur sehr schwer möglich, aus dieser Abhängigkeit zu entrinnen. Nur wenn ich sehe, wie das Lebensende eines Rauchers/einer Raucherin aussehen kann, dann kann ich nur sagen, hört sofort auf damit und schmeißt die Kippen in den Müll. So ein Ende voller Schmerzen wünscht man niemandem. Meine Oma hat am Tag als sie die Diagnose Lungenkrebs erfahren hat, schlagartig von einer Minute auf die andere mit dem Rauchen aufgehört. Nur da war es schon zu spät.

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Nachtblau - 10. Okt, 12:48

Ja, Rauchen kann ganz böse Folgen haben. Aber andere Sachen genauso. Mein Opa hatte auch Lungenkrebs (hat auch geraucht), nachdem er aber den Ärzten erzählt hat mit was er so gearbeitet hat meinten die, dass das Rauchen dann sicherlich nicht die Ursache für seine Krebserkrankung war. In der Statistik wurde er aber dann bestimmt als rauchender Lungenkrebsler geführt, was ja dann von der eigentlichen Ursache ablenkt.
Rauchen als die Ursache allen Übels, diese derzeit populäre Weltanschauung geht mir dermaßen auf den Keks, da gibt es einen Sündenbock auf dem alles abgeladen wird, dass es aber dutzende anderer Konsum/Genuss- und sonstwas Mittel gibt (zB Autoabgase) die uns auch krank machen, das interessiert keinen, ist ja auch logisch, welcher angeblich so gesund lebende Nichtraucher verzichtet schon gerne aufs Autofahren?

utopolis - 10. Okt, 18:47

Ich zum Beispiel. In den ersten Jahren meines Führerscheinbesitzes fand ich's noch total toll, doch die wachsende Aggressivität und Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr haben es mir ziemlich verleidet. Es macht Spaß, im Indian Summer auf leeren Straßen durch Kanada und Neuengland zu fahren, und wenn ich bei meinen Eltern auf dem Land bin und aufs Auto angewiesen, bleibt mir nix anderes übrig, aber hier in der Stadt bin ich mit Bus und Fahrrad tatsächlich schneller und habe zudem keine Parkplatzprobleme. Und wenn ich dann auf dem Fahrrad durch meine Straße fahre und sich die Abgasgerüche breit machen, denke ich mir auch, daß sie es sind, die mich einmal krank machen werden.

Lungenkrebs - zumindest die kleinzelligen Bronchialkarzinome, wie meine Oma eines hat - werden übrigens zu 80% durch Rauchen ausgelöst. An Platz 2 steht die genetische Vorbelastung und erst danach folgen Abgas- und Feinstaubbelastung und all das. Weiß ich von einer Fachärztin. Klar ist das Rauchen nicht für alles verantwortlich, aber daß es harmlos oder gar gesund sei, willst Du doch wohl nicht behaupten.
Nachtblau - 10. Okt, 19:41

Nein tu ich nicht. Aber das Leben ist nunmal zu fast 100% tödlich (soll da ja mal eine Ausnahme gegeben haben). Und ehrlich gesagt will ich nicht unter dem Aspekt der Selbstkasteiung 100 werden und mit Alzheimer im Pflegeheim enden, dann lieber früher sterben und wenigstens ein bisschen Genuss gehabt, schließlich dürfte man unter dem Gesundheitsaspekt fast gar nix mehr essen und trinken.
utopolis - 16. Okt, 00:24

Ich bin der letzte, der Genuß verweigert. Aber Rauchen gehört für mich nun wirklich nicht dazu.

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