Das wahre Leben
Gestern kannte ich außer meiner Mitbewohnerin niemanden, heute dafür das genaue Gegenteil. Mit nur einer Handvoll Leute verabredet, aber fast alle meine liebsten Freunde waren da! Wenn das mal kein Grund zum ausgelassenen Feiern und die-Nacht-durchtanzen ist! Irgendwann hat mich B. gefragt, ob es bei mir auch einen Aus-Knopf gibt... ;-)
Einziger Wermutstropfen: Der DJ-Azubi. Ein zusammenhangloser Mischmasch von Musik, immer wieder völlig unpassende Samples mit den Hooklines anderer Lieder reingemischt, und diese Lieder dann nicht ausgespielt. Und die Liedübergänge? Die tanzende Meute blieb immer wieder stehen um mit genervten Mienen zu erraten, was uns der Drehtellermann überhaupt sagen will. Ein Zufallsgenerator hätte besser aufgelegt als dieser Fuzzi! Aber es macht eben nicht der Ton die Musik, sondern die Leute! Wir hatten unseren Spaß!
Und nachher geht der Partymarathon in seine nächste Runde: Brunchen und ab dem frühen Nachmittag Geburtstagsgrillen bei einer Arbeitskollegin. Das geht hoffentlich auch wieder bis in die Nacht. Deshalb jetzt husch-husch ins Körbchen!
utopolis - 22. Apr, 04:12 - abgelegt in:
Das wahre Leben
Meine Mitbewohnerin hatte gestern Geburtstag, und das haben wir zappelnd in einem Club gefeiert. Besagtes Etablissement macht jetzt einen auf Großstadt, so mit Bezahl-Karte, die man beim Eintritt ausgehändigt bekommt und mit der man bargeldlos seine Getränke bezahlen kann und erst beim Verlassen die Rechnung zahlt. Sehr praktische Idee, scheint nur ein paar technische Kinderkrankheiten zu haben.
Das beste Erlebnis des Abends war jedoch der Einlaß. Als wir ankamen war die Schlange am Eingang ungewähnlich lang für diese Uhrzeit. Wir überlegten sogar schon, woanders hinzugehen. Naja, jedenfalls marschierte einer der Türsteher gelegentlich an der Schlange entlang und pickte willkürlich Leute raus, die dann an der Schlange vorbei zum VIP-Eingang vorgelassen wurden. Toll, VIP müßte man sein. Und auf einmal quatscht er uns unvermittelt an, ob wir zu zweit seinen. Ja, sind wir. Also durften wir auch an der Schlange vorbei zum Schnellabfertiger-VIP-Eingang! :-)) YEAH, BABY!
Drinnen war die Bude gerammelt voll und ich war baff erstaunt, daß ich niemanden kannte. Außer vielleicht einem Spieler unserer Bundesliga-Basketball-Mannschaft, aber den kenn ich auch nur vom Zuschauen beim Spiel. Ich bin ja selbst nicht winzig, aber dem Kerl ging ich auch nur bis zur Schulter. Irgendwann hatten sich dann aufgrund der Enge genug fremde Ärsche an uns gerieben (mal mehr, jedoch meist weniger angenehm), so daß es uns recht früh wieder nach Hause verschlagen hat. Das Wochenende bietet ja noch mehr Parties, da muß man sich die Kräfte einteilen.
Jetzt mach ich mich aber schnell auf den Weg zu meinem heutigen Job als Kameramann.
utopolis - 21. Apr, 11:11 - abgelegt in:
Das wahre Leben
So langsam trudeln all die Weltenbummler wieder ein, und das während ich gerade Housesitting bei meinen Eltern betreibe. Schlafen, essen, lesen, fernsehen. So müssen Feiertage aussehen! Also nicht viel los zur Zeit, außer daß eine unserer Akquisen tatsächlich erfolgreich war und ich somit ab dem 1.5. nun doch eine halbe Stelle haben werde. Ist zwar nur für ein halbes Jahr, aber dann verdiene ich bei der weiteren Jobsuche wenigstens anständig!
utopolis - 17. Apr, 15:37 - abgelegt in:
Das wahre Leben
Wenn ich schon nicht auf großer Reise bin, so kann ich mich wenigstens im Auftrag der Firma auf eine kleine Behördenrundreise machen. Es ist schon verwunderlich, wie unterschiedlich die Anforderungen der Auftraggeber bei Projektausschreibungen sind. Die einen wollen irgendwas per E-Mail gescihickt bekommen, andere verlangen die Versendung von drei Exemplaren in zwei versiegelten Umschlägen und wieder andere Verlangen 1000 Trillionen Bescheinigungen, daß wir nicht bankrott sind, brav unsere Steuern und Sozialleistungen zahlen und überhaupt unglaublich nett sind und und und.
Angenehm überrascht haben mich die Menschen im Finanzamt. Äußerst hilfsbereit und zuvorkommend, haben mein Anliegen gleich erledigt und waren auch noch freundlich dabei. Großes Kompliment!!! Das Kontrastprogramm boten hingegen die Spinner beim Amtsgericht. Lautes Geplärre über den Flur, angenervte und unfreundliche Menschen, die einem Papiere aus der Hand reißen und sich lautstark beschweren, daß sie, wenn sie auch noch Arbeit für andere leisten müssen, schließlich nicht auch noch dabei lächeln könnten. Unhöflicher Umgang mit den Besuchern: Prädikat Saftladen!
Ich kenne auch einige wenige Juristen, die schwer in Ordnung und sozial kompetent sind, aber die arbeiten auch nicht im hiesigen Amtsgericht.
utopolis - 10. Apr, 22:10 - abgelegt in:
Das wahre Leben
So langsam wird's mal wieder dringend Zeit für eine größere Reise. Alle Welt ist unterwegs: J., K. und W. touren durch Nordamerika, C. ist in Ostafrika, A. in Moskau und St. Petersburg, eine andere A. ist an meiner US-Uni, meine Schwester ist in Irland. Und ich sitze hier als Strohwitwer in der WG, weil R. in Portugal ist und K. noch bis morgen London unsicher macht.
Ich will hier raus!
Im Juli heiratet ein Freund in Bayern und vielleicht schaffe ich es ja im Oktober zu der Hochzeit einer Freundin in Colorado. Ich brauche dringend andere Luft.
utopolis - 4. Apr, 00:38 - abgelegt in:
Das wahre Leben
Ein interessantes Erlebnis, dieses EU-Auswahlverfahren. Stellt Euch einfach ein Klassenzimmer für 960 Leute vor. Das Drama spielte sich in einer Messehalle ab, in der ich 24 Blöcke mit je 40 Stühlen und Einzeltischen gezählt habe. Aber längst nicht alle der 960 Plätze waren besetzt, aber auch eine nur zu zwei Dritteln gefüllte Halle ist schon recht beeindruckend, das restliche Drittel hatte es von vorneherein aufgegeben und ist erst gar nicht erschienen.
Das Feeling war schon recht europäisch; viele verschiedene Sprachen wurden gesprochen und allein auf dem Weg hin und zurück habe ich jeweils zwei europäische Binnengrenzen passiert, was man zum Glück heutzutage nur noch bemerkt, wenn man genau darauf achtet. Es lebe das Schengen-Abkommen!
Der erste Multiple-Choice-Teil ist berüchtigt dafür, daß selbst Experten mit jahrelanger Berufserfahrung keine Chance haben, ihn zu bestehen. Folgende Frage war typisch für den gesamten Fragebogen:
Under the co-decision procedure, the conciliation committee is made up of representatives of:
a) the European Parliament and the Commission.
b) the Council and the Commission.
c) the European Parliament and the Council.
d) the European Parliament, the Council and the Commission.
Hä? Ja nee, is klar. Eine 75%ige Wahrscheinlichkeit, beim Raten daneben zu liegen. Nicht das Vokabular war das Problem, nur habe ich eben keine Ahnung, was das Mitentscheidungsverfahren im Vermittlungsausschuß ist und welche EU-Organe Vertreter dorthin entsenden. Von 80 Fragen wußte ich genau 5, den Rest mußte ich raten. Und natürlich ist es unglaublich wichtig, das alles ganz genau zu wissen... *kopfschüttel*
Der Logik-Teil war da schon einfacher. Ein paar Tabellen und Textpassagen und man mußte ein bißchen rumrechnen und wahre von falschen Aussagen unterscheiden, um seine Fähigkeiten beim Textverständnis unter Beweis zu stellen.
In der Mittagspause bin ich dann nach Hause gefahren, weil mir das zweieinhalb Stunden Aufsatz schreiben am Nachmittag als sinnlose Zeitverschwendung vorkam. Tja, wird wohl vorerst nix mit einer Laufbahn bei der Kommission. Dann bewerbe ich mich eben direkt bei der Europäischen Investitionsbank...
utopolis - 3. Apr, 21:39 - abgelegt in:
Das wahre Leben
...ist doch das einzig Wahre. Bei der vielen kopflastigen Arbeit zur Zeit tut es richtig gut, sich körperlich zu betätigen. So geschehen heute beim WG-Küchen-Frühjahrsputz. 3 Leute, 3 Stunden (also rechnerisch 9 Arbeitsstunden) und jede Menge Reinigungsmittel, vom Teppich- bis zum Backofenreiniger. Dafür ist jetzt auch alles porentief rein und ich habe das Gefühl, endlich mal wieder wirklich was geschafft zu haben.
Morgen wieder Kopflast beim EU-Eignungstest. Vorhin habe ich mir ein paar Beispielfragen angeschaut und bin kläglich gescheitert. Ich werde wohl doch nur hinfahren, ein paar Kreuzchen machen und den Test dann abbrechen. Dann kann ich mir wenigstens nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben.
utopolis - 28. Mär, 22:28 - abgelegt in:
Das wahre Leben
Vom heutigen Superwahlsonntag bin ich auch betroffen. Meinen Erstwohnsitz habe ich noch bei meinen Eltern, und so fuhr ich heute mit dem Zug in die Heimat, wo man im Wahllokal noch persönlich gekannt und geduzt wird, statt irgendeine Nummer zu sein, die den Personalausweis vorlegen muß. Nettes Gefühl! Und so bin ich gemütlich mit meinen Eltern zum Wahllokal geschlendert (statt wie viele andere den ach so langen Weg von nur wenigen 100 Metern mit dem Auto zurückzulegen)
Da meine Schwester gestern für einige Monate nach Irland geflogen ist, habe ich in nächster Zeit ihr Auto zur Verfügung und bin damit zurück in meine WG gezockelt. Dabei ist mir wieder eingefallen, warum ich nicht mehr gerne Auto fahre. Erstens fahren alle beschissen (außer mir natürlich) und zweitens viel zu aggressiv und nötigend. Damit meine ich, z.B. bei 160 während des Überholvorgangs von einem Tiefflieger weggedrängt zu werden oder schlagartiger Spurwechsel ohne Sicherheitsabstand und Blinker (und sich dann erschrecken, wenn ich erzürnt hupe!).
So, und jetzt wird Wahl-TV eingeschaltet, will ja wissen, wie's ausgegangen ist. Gerade habe ich eine Rund-E-Mail von einer Bekannten erhalten, die über zweifach gefaltete Wahlzettel berichtete, bei denen man aufgrund der Faltweise die Parteien am unteren Rand des Wahlzettels übersehen konnte. Bin mal gespannt, ob das noch ein Nachspiel hat. Und jetzt... noch 10 min!
utopolis - 26. Mär, 17:52 - abgelegt in:
Das wahre Leben
Jetzt weiß ich auch, warum meine letzte Bewerbung erfolgreich war: Die gute Frau von der Post hatte mir nämlich beim Abschicken der Bewerbungsunterlagen einen speziellen Glücksstempel auf den Briefumschlag gedrückt und meinte, das hätte noch jedes Mal bei einer Bewerbung geholfen. Damals hab ich's nicht wirklich geglaubt, aber wie wir jetzt alle wissen, stimmt es doch.
Wie versprochen habe ich ihr heute gesagt, daß es tatsächlich geklappt hatte, ich den Job aber letztendlich doch abgesagt habe. Sie hat mir versprochen, auf meine heutige Bewerbung auch den speziellen Glücksstempel zu drücken, damit es wieder klappt!
Echt eine gute Seele, diese Frau. Letzten Sommer hat sie mir schon einmal
aus der Bredouille geholfen. Hoffentlich wird ihre kleine Filiale nicht von der Post wegrationalisiert!
utopolis - 23. Mär, 18:01 - abgelegt in:
Das wahre Leben
Nachdem ich nun 10 Tage und Nächte überlegt und mit vielen Freunden darüber gesprochen habe, ist heute die definitive Entscheidung gefallen. Ich habe gerade mit dem Geschäftsführer telefoniert und ihm gesagt, daß mich zwar das Unternehmen, nicht aber die konkrete Aufgabe interessieren, worauf er sehr verständnisvoll reagiert hat. Sie hätten sich das schon gedacht, so wie ich im Vorstellungsgespräch meine Interessen dargestellt habe, aber sie wollten es trotzdem mal bei mir versuchen.
Sie könnten mir jetzt sagen, daß sie vielleicht verstärkt in meinem Interessengebiet aktiv werden wollen, aber sie können mir natürlich nicht garantieren, daß sie auch entsprechende Aufträge an Land ziehen. Jedenfalls behält er meine Kontaktdaten und jetzt wo wir uns kennen, kommt er vielleicht wieder auf mich zu, wenn sie die passende Arbeit für mich haben. Darum wollte ich ihn eigentlich bitten, aber der Vorschlag kam sogar von ihm.
Tja, nun sitze ich wieder hier, froh, daß diese Entscheidung getroffen ist und bedauernd, daß es in diesem Unternehmen nicht geklappt hat. Da kann mich jetzt in die liegengebliebene Arbeit stürzen...
utopolis - 20. Mär, 08:51 - abgelegt in:
Das wahre Leben